Fotografiertes

Infrarot fotografie

18. April 2024

In der letzten Zeit habe ich mich mal wieder etwas der Infrarotfotografie gewidmet. Soweit so gut aber heute vormittag schien die Sonne für kurze Zeit so schön kräftig, dass ich nicht erst lange mein Stativ aufbauen und das richtige Objektiv vor die Kamera setzen wollte, das hätte wahrscheinlich dazu geführt, dass die Sonne schon wieder hinter den Wolken verschwunden wäre. Also habe ich probehalber nur den Infrarotfilter vor die Linese am Handy gehalten und siehe da, ich konnte IR-Fotos ohne lange Belichtungszeiten schießen. Es trat zwar ungefiltertes Licht ins Bild aber damit konnte ich bei der Bearbeitung auch gut spielen.

Hier sind die Ergebnisse:

 

Solargrafie

Solargrafie - das ist die fotografische Darstellung der Sonnenbahn. Sie funktioniert wie das Fotografieren mit einer Lochkamera. Aufgenommen wird der Lauf der Sonnen idealerweise von  der Sommer- bis zur Wintersonnenwende oder umgekehrt. Anstelle von Filmmaterial verwendet man Fotopapier. Ich war skeptisch, was sich aus Belichtungen, die so lange dauern ergibt und da ich die benötigten Materialien im Haus hatte habe ich es einfach ausprobiert.

Als wetterbeständigen Kamerakörper prepariete ich alte Plastikdosen in denen die Patronen der Kleinbildfilme verpackt sind. Im oberen Bereich des Dosenmantels schnitt ich mit einem spitzen Messer eine Öffnung von ca. 1 cm x 0,5 cm. Dann nahm ich ein Stück Fotopapier, es geht auch anderer feuchtebeständiger Karton, der sich leicht formen lässt. In dieses Papier, etwas größer als die Öffnung, habe ich mittels einer Stecknadel ein feines Loch gebohrt. Achtung: die Stecknadel darf nicht ganz durch das Loch gleiten. Das Loch sollte nur 3/4 so groß sein wie der Durchmesser der Stecknadel. Zum Schluss schwärzte ich die Innenseite des Papier mit einem Filzstift und klebte es mit wetterfestem Klebeband außen vor die Öffnung der Dose. Nun schneidet man in einem verdunkelten Raum ein Stück Fotopapier zu, was etwas kleiner als der Umfangs der Dose ist und legt es so hinein, dass die Öffnung nicht verdeckt wird. Fertig!
Jetzt bleibt nur noch, die Kameras im Garten so aufzuhängen, dass sie nach Süden zeigt und nicht verrutschen kann. Nun beginnt das Warten.

Beim Abnehmen und Öffnen der Kamera wird es spannend. In meinen Dosen war das Fotopapier nur schwach getönt. Das Fotopapier kommt in den Scanner. Man muss sich vorher schon Gedanken machen mit welcher Einstellung man scannt, denn das Papier ist ja lichtempfindlich und ich konnt maximal dreimal scannen, dann wirde es dunkel. Besser ist es wenn es schon beim ersten Scan klappt. Da ich Negativpapier verwendet habe musste ich das Bild noch umwandeln.

Ich wollte nicht so lange warten und habe nach 6 Tagen schon mal das Geheimnis gelüftet. Außerdem zeigte diese Kamera hier nach Norden - es gibt also keine Sonnenbahnen zu sehen. Dafür aber sind der Mobilfunkturm und die Bäume sehr gut zu erkennen.

Dieses Bild wurde aufgenommen vom 15.03.21 bis zum 12.06.21.
Feld und Bäume am Horizont sind nur ganz schwach zu sehen. Ohne Kenntnis der Gegend kann man es kaum ahnen.
Das nächste Mal werde ich eine Dose mit größerem Durchmesser verwenden und einen größeren Bereich der Laufbahn zu sehen.

Die Kamera zeigte nach Osten.

Dieses Bild wurde ebenfalls vom 15.03.21 bis zum 12.06.21 aufgenommen.
Der dunkle Streifen am unteren Rand sind Bäume am Horizont und der grünliche Schatten mittig darüber ist Nachbars Kirschbaum, der in diesem kalten Frühjahr erst im Mai Blätter hervorbrachte.
Die hellen Spuren in der rechten unteres Ecke sind mir selbst ein Rätsel.

Die Kamera zeigte nach Südwesten.

Im gleichen Zeitraum gab es noch eine Belichtung gegen Norden, die mir auch recht gut gefällt. Deshalb habe ich sie auch gleich noch einemal etwas anders getönt bearbeitet.

Analoge Fotografie

Mauz - unsere Katze bei der Jagd
Mauz - unsere Katze bei der Jagd

Seit einiger Zeit experimentiere ich mit meiner alten analogen Kamera. Einige Filme habe ich schon belichtet und entwickelt. Von einigen wenigen Negativen sind auch schon Abzüge entstanden. Mit der Zeit tauche ich immer tiefer in die Materie ein. Zum Glück gibt es das Internet mit den vielfältigen Informationen, die die aufkommenden Fragen beantworten. Ein grundlegender Unterschied ist hierbei, dass ich mir genau überlege, welches Motiv ich fotografiere. Ein Kleinbildfilm hat 36 Aufnahmen - eine Speicherkarte erfasst die Daten von hunterten Bildern und kann immer wieder beschrieben werden. Das animiert natürlich, über die Auswahl nicht so genau nachzudenken und im Laufe der Zeit mit einer Vielzahl von Bildern "gesegnet" zu sein. Das passiert mir bei meinen analogen Bildern nicht. Dazu sind die Verarbeitung zu aufwendig und die Filme zu teuer. Bei jedem Foto überdenke ich die Einstellungen, da es ja keine Vorschau über das zu erwartende Bild gibt. Die Stunde der Wahrheit kommt nach dem Entwickeln des Filmes. Hierbei kann man mit dem richtigen Wissenstand noch einiges beeinflussen oder auch, mit kleinen Fehlern, den Film verderben. Von den besten Negativen mache ich in der Dunkelkammer Abzüge.

Diese Bilder wandern in einen Karton und mit der Zeit wird er sich langsam füllen. Später einmal kann man aus diesem Karton Bilder aus vergangener Zeit zutage fördern und sich an frühere Jahre erinnern - es werden Zeitzeugnisse sein.

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Meine Lochkamera

Der Post ist schon lange fällig, denn ich habe nicht mehr lange gewartet und in meine Lochkamera einen 120-er Film eingelegt. Genau gesagt einen Rollei superpan 200/120. Diesen Film habe ich dann auf Gut Liebenberg im Format 6x6 belichtet. Anfangs gab es zwar eine Doppelbelichtung, weil ich es schlichtweg verpasst hatte, den Film nach der ersten Belichtung weiter zu transportieren. Schließlich machen meine sonstigen Kameras diese banalen Dinge automatisch ;). Ganz so einfach ist es auch nicht, den gewünschten Bildausschnitt zu treffen, da es hier ja keinen Sucher gibt. Die Wirkung von Gegenlicht ist hier sehr interessant. Es kommt zu Streuungen beim Einfall des Lichtes, wie auf der doppeltbelichteten Aufnahme zu sehen ist. Ich werde nächstens versuchen, es zu vermeinden. :)

Alles in allem bin ich aber mit den Ergebnissen sehr zufrieden und werde bald mal wieder mit der Noon auf Fototour gehen.

Hier die Ergebnisse:

2. Mai 2019

Endlich habe ich wieder etwas Zeit und Muße gefunden, mit meiner Lochkamera zu experimentieren. Die folgenden Bilder habe ich nocheinmal auf Fotopapier belichtet. Allerdings gestaltet sich das Ganze recht umständlich. Nach jeder Aufnahme muss ich neues Papier einlegen und das geht nur in völliger Dunkelheit, die ich nur im Haus oder bei der Verwendung eines Dunkelsackes ermöglichen kann. Bei voller Sonne wird sicher auch der Dunkelsack nicht völig dunkel bleiben :(. Als nächstes wage ich den Schritt, einen Film einzulegen und dann in Ruhe 12 Aufnahmen aufnehmen zu können, bevor ich wieder in die Dunkelheit zum Wechseln muss.


Es ist nicht der erste Anlauf, den ich in die analoge Fotografie nehme. Schon 2012 wollte ich einsteigen. Ich weiß nicht mehr die genauen Beweggründe, warum ich das wollte. Jedenfalls legte ich einen Film in meine analoge Spiegelreflexkamera, eine Canon 300 und nahm 27 Bilder auf, bevor sie wieder im Schrank landete. Da lag sie dann bis vor einigen Wochen. Ich wollte einfach mal Bilder produzieren und keine optimierten Bilddateien. Dieser Wunsch kam immer stärker in mir auf. Also bestückte ich die Kamera mit neuen Batterien und machte den Film voll. Dann kam der nächste Schritt. Ich musste den Film entwickeln und hatte keine Ahnung wie. Also sammelte ich aus dem Internet und aus Büchern Informationen zusammen bis ich meinte, dass ich nun einen Film entwickeln könnte. Es dauerte lange, bis ich mich für ein Rezept für die Entwicklung des Films entschieden hatte. Zumal der eingelegte Film, ein Kodak BW 400 CN,  schon seit 2014 nicht mehr produziert wird.

Mutigerweise verwendete ich die Chemikalien, die, wie die gesamte Dunkelkammerausrüstung, schon seit Ende des letzten Jahrtausends im Keller lagerten. Für meine Übungszwecke war mir die Qualität egal, Hauptsache ich war mit den Handgriffen vertraut und bekam irgendein Ergebnis auf das ich aufbauen konnte. Das Ergebnis war gar nicht so schlecht und ermutigte mich zum Weitermachen.

 

Außerdem hatte ich den Wunsch Bilder im Mittelformat zu fotografieren und daraus entstand dann mein Weihnachtswunsche - eine Lochkamera - etwas ganz Exotisches, was an die Wurzeln der Fotografie heranreicht.

Ich besitze jetzt eine NOON Lochkamera, Lochdurchmesser 0,26mm, Blende 231 und somit Brennweite 60.

Die Bilder habe ich auf Negativ-Fotopapier belichtet, entwickelt und abfotografiert und am Computer in Positive umgewandelt.

Belichtungszeit: 7 Minuten

Bild oben:
Originalaufnahme

Bild unten:
geringfügige Bildbearbeitung

 

Doppelbelichtung:

Motiv 1: 4min/Motiv 2: 3 min

Bild oben:
Originalaufnahme

Bild unten:
geringfügige Bildbearbeitung

 

Für diese Bilder habe ich die Originale gescannt und mit Bildbearbeitung getönt.

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Herbstlicht

Heute morgen im Garten flog eine Formation Kraniche über mich hinweg. Schnell habe ich meine Kamera geholt. Allerdings nicht schnell genug, denn als ich wieder draußen war, war von den Vögeln längst nichts mehr zu sehen. Umsonst wollte ich mir den Weg jedoch nicht gemacht haben und so entstanden diese Bilder von den Pferden im morgendlichen Herbstlicht.

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die Natur im Winter

Seit dem Jahr 2000 holt sich die Natur das  Areal der ehemaligen Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ am Bogensee zurück. Büsche überwuchern  die einst lauschigen Wege in einem Ausmaß, was sich nicht mehr als "romantisch" bezeichnen lässt. Einhalt gebietet man dem Ganzen seit einigen Jahren offensichtlich, indem man die Wege mit Motorsägen freischneidet. Die Treppen im Park zerfallen und von den Gebäuden bröckelt der Putz. Vor 8 Jahren habe ich zum ersten mal auf diesem lost place fotografiert. Damals sah es noch idyllisch aus - zwar marode, jedoch charmant.  Ein Fotofreund brachte mich auf die Idee, dieses Areal nochmal zu fotografieren. So habe ich mich gestern bei schönem Wetter auf den Weg gemacht, um dort einige interessante Fotos zu schießen. Es ist schockierend, wie sich das Gelände verändert hat. Nichts von dem Reiz, der damals auf mich gewirkt hatte, habe ich gestern gespürt. Keine Ideen - nichts wollte sich einstellen. Irgendwann fand ich, dass es reizvoll sein könnte, immergrüne Pflanzen, vertrocknete Dolden und Blätter, Zweige mit Knospen - die Natur im Winter - vor dem Hintergrund der maroden Gebäude zu fotografieren.

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Verlassene Orte

26. Januar 2018

Das ehemalige Heeresbekleidungshauptamt der Wehrmacht in Bernau wurde nach dem 2. Weltkrieg von der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte als Nachschub- und Versorgungsdepot genutzt. Seit dem Abzug derselben 1994 steht das Gebäude leer. Verfall und Vandalismus haben es zur Ruine verwandelt. Nun soll es in naher Zukunft abgerissen werden und auf dem Gelände wird ein Wohnpark entstehen.

Zwischenzeitlich haben Graffitisprayer von den Räumlichkeiten Besitz ergriffen und die maroden Räume dazu genutzt, ihre Graffitis mitunter raumfüllend zu präsentieren.

An einem trüben Samstag im Januar 2018 hatte ich die Gelegenheit auf diesem Territorium zu fotografieren. Ein Limit von zwei Stunden sind in Anbetracht dessen, dass ich nicht wußte, was mich erwartet und ich somit auch keinen Plan hatte, worauf ich mich konzentrieren wollte, nicht viel - auch hat die Temperatur in den Räumen nicht zum längeren Verweilen eingeladen.

Erst kurz die vorderen Räumlichkeiten inspizieren, einen Eindruck gewinnen, die ersten Fotos schießen und dann ging es auf  Erkundungstour, um das festzuhalten, was mich auf dem Weg durch die Ruinen faszinierte.

Es hat Spaß gemacht, auf diesem Gelände zu fotografieren, das zu dokumentieren, was bald nicht mehr vorhanden sein wird. Die Abrissbirne wird Überholtes von der Bildfläche verschwinden lassen und Platz für Neues schaffen.

 

Hier sind einige der Bilder zu sehen, die dabei entstanden sind. Die komplette Serie findet man auf meinem Flickraccount.

 

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Licht, Schatten und Fantasie

17. Dezember 2017

Dies ist ein Portrait von Frau Schulze, so nennen wir die Katze, die wir seit einiger Zeit in unserer Nachbarschaft versorgen.
Es ist nicht so leicht, sie zu portraitieren - sie sitzt ungern Modell.

22. November 2017

Mir war mal wieder nach Spielen zumute und dafür musste nun eine Ostsee-Möwe herhalten.
Den Unmut sieht man ihr förmlich an. :)

18. Oktober 2017

Kaum - oder besser: gar nicht - zu erkennen ist hier das Ursprungsmotiv, die Seebrücke in Kolberg. Beide Bilder faszinieren mich und haben eine ganz unterschiedliche Ausstrahlung.


1. Oktober 2017

Manchmal mag ich´s knirpsig :). Wie praktisch, bei den häufigen Regenfällen bietet solch ein Schirm einen effektiven Unterstand oder -sitz.

27. September 2017

Das ist eine Bearbeitung eines Fotos, auf dem eine alte Buhnenreihe zu sehen ist.

Das Kugelpanorama designt eine urige Figur daraus.

17. August 2017

Am Dienstag hat mir eine liebe Bekannte einen schönen Rosenstraus geschenkt. Wie das immer so ist, man bekommt den Straus in seiner vollen Pracht - ich kann mich dann immer nicht sattsehen an der Schönheit - und schon kurze Zeit danach gehört das Ganze der Vergangenheit an. Deshalb fotografiere ich viele Blumen, bevor sie sich in welke Blätter und vertrocknete Blüten verwandeln.  Da ich hier keine Blumensammlung ausstellen will, sondern, wie es der Titel schon sagt, etwas Eigenkreiertes, habe ich eine Rose noch schnell einer knappen Bearbeitung unterzogen.

Hier das Ergebnis:

10. August 2017

Zu diesem Brummerballett animierte mich das Foto einer Fliege, die ich so nebenbei fotografiert habe.

15. Juni 2017

Meine gefilzte Blüte wollte ich noch schnell fotografieren, um sie in den Blog einzubinden. Meist fotografiere ich draußen, des guten Lichtes wegen. Es war jedoch schon recht spät und meine übliche "Fotobühne" lag schon im Schatten. Einzig auf dem Rasen war noch etwas Sonne. Also legte ich das Tuch auf den Rasen und sah, dass das Gras lange Schatten auf das Tuch warf. Ich fand es recht witzig, dieses Schattenspiel auf Tuch und Blüte. Hier wird das eigentlich störende Gras zum Bildinhalt.


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Ein weiteres Hobby von mir ist das Fotografieren. Hier zeige ich einige Bilder, die ich am Computer bearbeitet habe. Die Grundlage für die nachfolgenden Bilder ist Kerzenrauch. Wer mehr von meinen Bilder sehen möchte, kann gerne meine Seite bei Flickr besuchen.